Deutsch: Wettbewerbskatalog: Foto des Schaufensters von F. Hengstmann Porzellanwarenhandlung. Beteiligung am Berliner Schaufensterwettbewerb 1910. Prämierung: Diplom. Bewertungstext im Anhang: "Die Dekorationen der seit zirka einem Jahrhundert bestehenden Firma, die zu den ersten Berliner Grosshäusern künstlerischen Porzellans und wertvollen Kristalls gehört, fanden allgemeinste Beachtung, was auch seine Öffentliche Anerkennung fand in der Erteilung eines Diploms. Mit grossem Geschick in der dekorativen Gesamt- wie Finzelwirkung waren zahllose grössere und kleinere Gegenstände vereint und zeigten in engumschlossenem und doch erschöpfendem Rahmen einen reichen Ueberblick, was die Kunst auf dem vielumfassenden Gebiet des Porzellans im Laufe verschiedener Zeitepochen hervorgebracht. Eins der beiden grossen Schaufenster war völlig ausgefüllt mit den Erzeugnissen der Königl. Sächsischen Porzellan-Manufaktur zu Meissen, deren Vertretung die oben genannte Firma schon seit 60 Jahren hat. Man erhielt einen wundervollen Ueberblick über die erlesensten Werke plastischer wie dekorativer Art und auch jener für den Alltagsbedarf. Mit den graziösen Darbietungen des Rokoko vereinten sich moderne Werke, die zeigen, wie ernst das künstlerische Streben der heutigen Leiter jener Manufaktur ist und über welch treffliche künstlerische Kräfte sie verfügt. Eine Fülle voll Farbe und Schönheit, voll Reichtum und Anmut, poetische Träume von Grazien und Nymphen, von Amoretten und Amorösen, von Göttern und Helden scheinen ihre Verwirklichkeit zu finden. Auf Tellern und Vasen knospet und blüht es, und es gibt wohl keine schönere Zier des Heims, als jene Uhren, Kronen und sonstigen Beleuchtungskörper, jene Vasen, Teller und Schüsseln, jene zahllosen zierlichen Nippes, die ein geläuterter künstlerischer Geschmack und eine auf der Höhe der Leistungskraft stehende Technik geschaffen. Das zweite Schaufenster führt die Porzellan-Produkte im Genre Alt-Wien, der berühmten Kopenhagener Manufakturen, der französischen National-Manufaktur in Sevres, die Kristallvasen von Baccarat in Paris und de Val St. Lambert in Brüssel, sowie solche aus England und Amerika in überraschend reicher Fülle vor Augen. Nichts auch unter diesen hunderterlei Gegenständen, was nicht erfreut und was künstlerische Form angenommen trotz der Bestimmung für Haus und Familie."