Deutsch: Johann Georg ,Oeconomicus‘ (geh. 1525, gest. 1598, ab Kurfürst 1571 von Brandenburg)

Strenger Asket, brutaler Ökonom und kompromissloser Lutheraner

Der Brandenburgische Kurfürst Johann Georg war drei Mal verheiratet, in erster Ehe seit 154S mit Sophia von Liegnitz (1 Kind), in zweiter Ehe seit 1548 mit Sabina von Brandenburg-Ansbach (11 Kinder) und in dritter Ehe seit 1577 mit Elisabeth von Anhalt, noch einmal 11 Kinder.

Als Johann Geeorg im Aller von 45 Jahren den Thron bestieg, übernahm er auch die horrenden Schulden seines Vaters. Auf den Verschwender folgte der Asket. Johann Georg sparte eisern und verlangte auch von seinen Untertanen eine sparsame Lebensführung. Seine in Berlin erlassene Polizeyordnung zum Beispiel verbot es den Bürgern, mehr als vier Gänge aufzutischen, selbst bei Festen.

Vor allem aber sanierte er die Staatskasse durch die Verfolgung der Juden. Lippold ben Chluchim, den Münzmeister seines Vaters, ließ er 1571 rädern und vierteilen. Die Häuser der Günstlinge seines Vaters und die der Juden wurden durchsucht, die dabei gefundenen Schuldscheine verbrannt. Johann Georg vertrieb die Juden aus der Mark Brandenburg und beschlagnahmte ihre Vermögen. Für über hundert Jahre gab es keine Juden mehr in der Mark Brandenburg.

Auch in Kirchenfragen war Johann Georg kompromisslos. Er verfocht ein radikal-orthodoxes Luthertum und ersetzte die vermittelnde Kirchenordnung Joachims II. durch eine streng lutherische. Mit der ,Konkordienformel‘ von 1577 verpflichtete er zahlreiche geistliche und weltliche Fürsten

auf seine theologische Linie.